Jefta van Dinther

Jefta van Dinther

Jefta van Dinther ist Choreograf und Tänzer, der zwischen Stockholm und Berlin arbeitet. Seine Arbeiten zeichnen sich durch eine präzise physische Herangehensweise aus und verstehen sich als inszenierte Erforschung von Bewegung selbst. Der Körper steht im Zentrum seiner Praxis – stets eingebettet in ein komplexes Zusammenspiel von Licht, Klang und Material. Im Mittelpunkt seiner künstlerischen Forschung steht das Menschsein: die Beziehung des Menschen zu Gesellschaft, Gemeinschaft und Umwelt sowie zu anderen Lebensformen – tierischen oder nicht-menschlichen Entitäten. Van Dinthers Performances bewegen sich häufig in metaphysischen oder außerweltlichen Sphären und setzen sich mit Themen wie Illusion und Wahrnehmung, Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit, Synästhesie, Dunkelheit, Arbeit, Sexualität, dem Unheimlichen, Affekt, Stimme und Bild auseinander.

Seit 2008 hat Van Dinther achtzehn abendfüllende Performances geschaffen – von intimen Solowerken bis zu großformatigen Produktionen für renommierte Kompanien. Seine Stücke wurden weltweit in Theatern, Kunsträumen und ortsspezifischen Kontexten gezeigt. Zu seinen Arbeiten zählen unter anderem “AUSLAND” (2024), “REMACHINE” (2023), “Unearth” (2022), “On Earth I’m Done: Islands” (2022) und “Mountains” (2021) für Cullberg Ballet, “The Quiet” (2019), “Plateau Effect” (2019) für das Staatsballett Berlin, “Dark Field Analysis” (2017), “Protagonist” (2016) für Cullberg Ballet, “As It Empties Out” (2014), “Plateau Effect” (2013) für Cullberg Ballet, “THIS IS CONCRETE” (2012), “GRIND” (2011), “The Blanket Dance” (2011), “Kneeding” (2010), “The Way Things Go” (2009) und “IT’S IN THE AIR” (2008).

Darüber hinaus hat Van Dinther Choreografien für Film, Video, Konzert und Theater entwickelt. 2012 erhielt er das Birgit-Cullberg-Stipendium des Swedish Arts Grants Committee. Seine Arbeit “GRIND” (2011), die auch am HAU Hebbel am Ufer gezeigt wurde, wurde in Finnland mit dem Säde-Preis für das beste Lichtdesign ausgezeichnet und gewann drei Preise beim Favoriten Festival in Dortmund 2012. Für “Plateau Effect” erhielt Van Dinther 2013 den Preis der Schwedischen Theaterkritiker*innen. Van Dinther lehrt international Choreografie an verschiedenen Institutionen und Ausbildungsprogrammen. Von 2012 bis 2014 war er Senior Lecturer und Künstlerischer Leiter des Masterstudiengangs Choreografie an der Uniarts Stockholm. Seit 2024 ist er Mitglied des Beirats des Hochschulübergreifenden Zentrums Tanz (HZT) in Berlin. 2022 gründete er den Arbeitsraum DIORAMA in Berlin-Rummelsburg.

Das HAU Hebbel am Ufer, eine langjährige Partnerinstitution von Jefta van Dinther, präsentiert im November 2025 gemeinsam mit dem Choreografen die Retrospektive “A Queer Divine Dissatisfaction”, in der eine Auswahl seiner zentralen Arbeiten aus den vergangenen zwei Jahrzehnten gezeigt wird. Im Rahmen dieser Werkschau feiert zudem seine neue Produktion “Mercury Rising” auf der Bühne des HAU2 Premiere.

Vergangen

Jefta van Dinther & Thiago Granato

This Is Concrete

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Jefta van Dinther

As It Empties Out

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