Wie sprechen Körper und was ist visuelle Sprache? “Mercury Rising” erkundet das volatile Terrain zwischen Zeichensprache, Gestik und Bedeutung, wo Bewegung zu Sprache wird und umgekehrt. Eine phänomenologische Reise durch die Kommunikation, die über das Wörtliche hinausgeht und alle Zuschauenden zu einer paradigmenverändernden Erfahrung einlädt.
“Mercury Rising” ist das Ergebnis einer phänomenologischen Ausgrabung von Sprache. In Zusammenarbeit mit und aufgeführt von Dawn Jani Birley, Rita Mazza und Lukas Malkowski, kartiert die Performance sowohl uralte als auch zukünftige nicht-lineare Sprachen und bewegt sich dabei durch das Spannungsfeld von Kommunikation, Gestik, Handlungsmacht und Körperlichkeit. “Mercury Rising” positioniert den Körper als einen volatilen Ort des Diskurses – einen Raum, in dem Bedeutung durch Bewegung geschaffen, aufgelöst und verwandelt wird. Während das Publikum eingeladen wird, eine Fülle von Zeichen zu entschlüsseln, erforscht das Werk zugleich die schwer fassbare Natur von Interpretation und befreit uns letztlich von der Notwendigkeit des Wörtlichen oder Erklärenden. Durch die Einbindung mehrerer Gebärdensprachen und konzipiert für alle Zuschauer*innen – sowohl gehörlose als auch hörende – thematisiert “Mercury Rising” die Komplexität menschlicher Kommunikation an der Schwelle eines Paradigmenwechsels. Was uns am Ende verbindet, ist nicht Gewissheit, sondern die Unmöglichkeit vollständigen Verstehens – und dennoch das unaufhaltsame Bedürfnis nach Verbindung.