Zwei Tänzerinnen in Bewegungsunschärfe auf einer dunklen Bühne, eine ohne Hemd und die andere in einem hellen bauchfreien Top und einer Hose, wobei sich ihre Arme dynamisch bewegen und so ein Gefühl von Energie und Bewegung erzeugen.

Yara Boustany

The Valley of Sleep

28.–30.8.

Arabisch & Englisch mit deutscher Übersetzung

23.8. | Workshop in Kooperation mit der Tanzfabrik Berlin
29.8. ● Beyond the Stage

Ab 12 Jahren

Dauer: 0 h 50 min

Beirut ist eine Stadt, die oft zerstört wurde und immer wieder neu entstanden ist. Für die Choreografin Yara Boustany steckt in dieser Stadt eine besondere Stärke – eine stille Kraft, die nie ganz verschwindet. In ihrem Stück “The Valley of Sleep” zeigt sie, wie Träume, Rituale und Bilder helfen, diese Kraft sichtbar zu machen. Sie verbindet damit Vergangenheit und Gegenwart in einem zeitlosen Tanz.

Beirut ist eine Stadt, die unzählige Male zerfallen und aus ihren Trümmern wieder auferstanden ist. Ihr wohnt, davon ist Choreografin Yara Boustany überzeugt, eine besondere Resilienz inne, der Vernichtung zu trotzen. Eine stille Kraft, die in ihre Mauern und den Atem ihrer Menschen eingeschrieben ist und der Boustany in ihrer Performance “The Valley of Sleep” nachgeht. Dabei bezieht sie sich auf die Symbolik des Dschinns, um die mächtigen Kräfte zu beschreiben, die in Beirut verborgen liegen. Sie sammelt Träume, Bilder, Symbole und Rituale als Formen des kollektiven Vorstellungsvermögens und verwebt sie zu einem zeitlosen Tanz, um Vergangenheit und Gegenwart miteinander zu verbinden.

www.uirii.com


Tickets

Normal 17 €
Ermäßigt 13 €

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Artist's Note von Yara Boustany

"Erschüttert von unaufhörlichen Turbulenzen taumelt Beirut durch endlose Zyklen von Zerstörung und Erneuerung. Woher kommt diese Kraft – die uns immer wieder auftauchen lässt, trotz des Chaos zu atmen? Wie kann eine so widersprüchliche und fragile Gesellschaft so viele Schläge überstehen und dennoch immer wieder aufstehen?

Unter der Stadt erwachen unsichtbare Wesen. Sie verweben die Kräfte der Resilienz, die dieses gequälte, über Jahrhunderte erodierte Land formen, in etwas weit Faszinierenderes, als es seine sichtbaren Narben vermuten lassen.

The Valley of Sleep ist ein Porträt dieser verborgenen Dimension, ein Raum zwischen dem Sinnlichen und dem Metaphysischen, wo sich verschiedene Daseinsformen verflechten. In diesem „Dazwischen“ biegt sich die Realität selbst, löst sich die Logik auf, und unverständliche Kräfte hauchen dem Alltagsleben der Stadt vitale Energie ein – stellen Gleichgewicht und Harmonie in einer Welt ständiger Veränderung wieder her.

Diese Performance ist frei inspiriert von dem Gemälde The Jinn in Love des ägyptischen Künstlers Abdel Hadi Al Gazzar. Ich greife auf die Symbolik des Dschinn zurück, um mir die mächtigen Kräfte vorzustellen, die in Beirut verborgen sind – Kräfte, die es ermöglichen, sich immer wieder zu erheben, trotz aller Widrigkeiten zu bestehen, selbst unter den absurdesten Umständen. Ich bin ständig auf der Suche nach dem widerstandsfähigen Geist, der sich unterhalb, neben und im Kern des „wirklichen Lebens“ befindet – und seinem Einfluss auf Gesellschaft und menschliche Existenz.

Ich glaube, Städte tragen eine einzigartige Energie in sich. Sie enthalten Schichten von Erinnerungen – sowohl in ihrem Wesen als auch in ihrer gelebten Erfahrung – besonders Beirut, eine Stadt, die unzählige Male zerstört und wiederaufgebaut wurde und erneut einem brutalen Krieg ausgesetzt ist, gezwungen, ihre schlummernden Energien am Leben zu erhalten, um sich immer wieder neu zu erschaffen. Für mich ist diese Energie hörbar im Lied eines Sperlings, in die Mauern eingeschrieben, fließend durch die unmöglichen Knoten der Stromkabel oder sitzend auf den Antennen der Gebäude. Ich versuche ständig, diesen unerschütterlichen Geist zu materialisieren und in einen Dialog mit ihm zu treten. Dieser Zauber ist mein Weg des Widerstands – des Annehmens, dass meine Welt ständig erschüttert, bombardiert, endlos zerstört und ungerecht niedergerissen wird. Und so finde ich Kraft und kreiere innerhalb der Ruinen meines Daseins.

Aus diesem Grund erforscht die Performance im weiteren Sinne das zeitgenössische kollektive Unbewusste. Indem ich die geteilte Vorstellungskraft einer Gemeinschaft verwebe – Träume, Bilder, Symbole, wiederkehrende Gedanken und absurde Rituale – versuche ich, Vergangenheit und Zukunft in einem kollektiven, sinnlichen und zeitlosen Tanz zu verbinden."

— Yara Boustany

Trailer | The Valley of Sleep

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Deutschlandpremiere
  • Team

    Von

    Yara Boustany

    Mit

    Michael Castalan, Alexandre Habre, Aymeric Lorthiois, Yara Boustany

    Dramaturgie

    Racha Baroud

    Sounddesign

    Jad Atoui

    Lichtdesign

    Riccardo Clementi

    Assistenz Bühnenbild

    Lori Kharpoutlian

    Technische Unterstützung

    Farah Naboulsi

    Bühnentechnik (HAU)

    Christoph Ritschel, Mohammad Naseri

    Technischen Einrichtung (HAU)

    Jörg Fischer, Celina Bodlee

    Lichttechnik (HAU)

    Fabian Boldt, Ulrich Kellermann

    Videotechnik (HAU)

    Marius Bratoveanu

    Tontechnik (HAU)

    Frieder Naumann

    Kostümbetreuer*innen (Tanz im August)

    Gabi Bartels

  • Credits

    Koproduktion Les SUBS (lieu vivant d’expériences artistiques)

    Unterstützt durch Culture Resource (al Mawred al Thaqafy), Arabischer Fonds für Kunst und Kultur (AFAC), Monpellier Danse (L’Agora, Cité Internationale de la Danse), Französisches Institut in Beirut (NAFAS Program), Amalgam Studio Beirut, Maison des Arts Fraikeh (MaFk), Sidewalks Festival, Zoukak Theatre

Weitere Informationen

Besuchshinweis

Es kommen flackernde Video- und intensive Lichteffekte zum Einsatz.

Hinweis:

Am 23.8. findet der Workshop “Imaginary Bodies” mit Yara Boustany statt.  Alle Informationen finden Sie hier.

Bei sommerlichem Wetter kann es im HAU3 zu relativ hohen Temperaturen kommen. Es gibt einen Spender für gefiltertes Wasser im Foyer. Bitte bringen Sie eine persönliche, bruchfeste Flasche mit, um diese befüllen zu können. Die Bar im HAU3 hat nicht geöffnet.

Termine Produktion

  • Deutschlandpremiere

    Do 28.8.

    von 18:00 bis 18:50 HAU3

  • Fr 29.8.

    von 19:00 bis 19:50 HAU3

    ● Beyond the Stage

  • Sa 30.8.

    von 17:00 bis 17:50 HAU3

Spielorte

HAU3
Tempelhofer Ufer 10, 10963 Berlin

Das HAU3 ist leider nicht barrierefrei. Das Theater ist über das Treppenhaus erreichbar (3. Stock). Damit wir unter diesen Gegebenheiten optimalen Service bieten können, wenden Sie sich bitte an unser Ticketing- & Service-Team unter +49 (0)30 259004-27 oder per Email an tickets@hebbel-am-ufer.de.