Acht Performer:innen stehen eng beisammen, die Arme anmutig erhoben, rote und grüne Bänder in den Händen – ein kraftvoller, ritueller Moment in dramatischem Bühnenlicht.
Sieben Performer:innen posieren in einer intensiven, ausdrucksstarken Formation unter dramatischer Beleuchtung. Die Figuren tragen eine Mischung aus traditionellen und modernen Kostümen.
Performer:in in folkloristischer Kleidung liegt am Boden, im Hintergrund springt ein:e Performer:in in weißem Kostüm vor Scheinwerferlicht.
Fünf Performer:innen auf grün beleuchteter Bühne, teils in folkloristischer, teils in sportlicher Kleidung, eine Person im Handstand mit schwingendem Rock.

Inka Romaní

Fandango Reloaded

29.+30.8.

Spanisch mit deutscher & englischer Übersetzung

Audiodeskription mit Tastführung (Deutsch) 

Ab 6 Jahren

Dauer: 0 h 50 min

Inka Romaní verwebt valenzianische Volkstänze mit Breaking, House und zeitgenössischem Tanz. “Fandango Reloaded” rekonstruiert den fast vergessenen Fandango de Ayora und fragt, wie Tanz heute Gemeinschaft stiften kann.

Inka Romaní verbindet traditionelle valencianische Tänze mit zeitgenössischem Tanz, Breaking und House. In “Fandango Reloaded” erforschen ihre Tänzer*innen und sie das Potenzial von Volkstänzen, Menschen zusammenzubringen und Gemeinschaft erlebbar zu machen. Und sie gehen der Frage nach, ob der Urbane Tanz heute eine solche Rolle einnehmen kann. Hierfür rekonstruieren sie auch den Fandango de Ayora, einen traditionellen Paartanz, der während des Franco-Regimes in Spanien unterdrückt und fast vergessen wurde. Auf der Bühne wird ein Tanzvokabular entworfen, das Vergangenheit und Gegenwart verbindet und neue rituelle Erfahrungen ermöglicht.

www.inkaromani.com


Tickets

Normal 22 / 17 €
Ermäßigt 13 / 9 €

Für diese Veranstaltung bieten wir eine Jugendkarte an. Kinder und Jugendliche bis 14 Jahren zahlen in Begleitung von erwachsenen Ticketinhaber*innen einen Sonderpreis von 5 €. 

Bei Online-Buchungen entstehen Servicegebühren des Dienstleisters Reservix.


Artist's Note von Inka Romaní

Ayora ist mein Dorf, eine kleine Stadt auf dem Land in der Autonomen Gemeinschaft Valencia. Das Stück ist tief in einer Familiengeschichte verwurzelt, von meiner Großmutter bis zu meiner Cousine. Ich wurde teilweise von meiner Großmutter aufgezogen, die viele der Lehren der Sección Femenina verkörperte.

Die Sección Femenina war eine Organisation, die mit der Franco-Diktatur (1939–1975) verbunden war. Ihr Ziel war es, Frauen politisch zu indoktrinieren und jeden Aspekt ihres Lebens zu kontrollieren. Eines ihrer vielen Projekte war die Sammlung spanischer Volkslieder und -tänze, die sie zu Propagandainstrumenten umwandelte.

Der Fandango de Ayora ist ein traditioneller Paartanz, der sich durch lebhafte Bewegungen und energiegeladene Musik auszeichnet. Ursprünglich ein Balztanz mit andalusischen Wurzeln, verbreitete er sich weit über die Iberische Halbinsel.

Der Fandango de Ayora war fröhlich, sinnlich und heidnisch – Eigenschaften, die mit dem Franco-Regime kollidierten. Aus diesem Grund zensierte die Sección Femenina ihn für ihre offiziellen Chöre und Tänze und löschte ihn fast vollständig aus dem kulturellen Gedächtnis. Glücklicherweise wurde er viele Jahre später durch die Erinnerung der Menschen, die ihn getanzt hatten, wiederbelebt. Ich bin dank meiner lieben Cousine Sara auf diese Geschichte gestoßen. 

Fandango Reloaded ist eine archäologische Forschungsarbeit, bei der der Tanz zum Katalysator für ein gemeinsames rituelles Erlebnis wird.

Wir fantasierten darüber, wie die Menschen vor der Zensur tanzten und sich vergnügten. Wir waren begeistert von der Idee, dass der Fandango de Ayora in gewisser Weise der Perreo seiner Zeit war – und dass er deshalb verboten wurde.

Neulich sagte der Künstler Txalo Toloza zu mir, nachdem er eine Probe gesehen hatte:

„Der Fandango de Ayora hat versteckt in den Körpern eurer Großmütter überlebt.“ 

Dieses Bild blieb mir im Gedächtnis. Ich stelle es mir vor, wie es sich in den Zwischenraum zwischen Körper und Mieder, unter dem Unterrock duckt – an einem warmen Ort, ausdauernd, widerstandsfähig.

Wir tanzen, um neu zu schreiben, um uns zu erinnern, um uns vorzustellen, wie diese Tänze und ihre Lieder heute aussehen könnten. Es ist eine Verschmelzung von Vokabularen, vom traditionellen bis zum urbanen Tanz, in dem Versuch, Erinnerung wieder zu materialisieren.

Trailer | Fandango Reloaded

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DeutschlandpremiereAudiodeskription
  • Audio
  • Team

    Konzept & Regie

    Inka Romaní

    Von & mit

    Javier J Hedrosa, Silvia Sahuquillo, Angel Lara, Álvaro del Río, Manel Ferrandiz

    Sounddesign

    Biano, Manel Ferrandiz

    Dramaturgie

    Ignacio de Antonio

    Kostümbild

    Teresa Juan

    Assistenz Kostümbild

    Eloina Escrivá

    Weitergabe Folkloristischer Tänze

    Aina Pérez

    Lichttechnik

    Arnau Moldes

    Tontechnik

    Carles Salvador

    Management

    Vicenç Mayans

    Bühnentechnik (HAU)

    Jachya Freeth

    Lichttechnik (HAU)

    Sebastian Zamponi, Nicholas Russi

    Video Technik (HAU)

    Noam Gorbat

    Tontechnik (HAU)

    Rozenn Lièvre

  • Credits

    Produktion Mónica Vázquez

    Koproduktion Espai Inestable, Festival Dansa Valencia, Obrador 2024 - Fira Mediterrània de Manresa, Festival deLlegendes, Festival Dansàneu

    Residenzen El Graner Barcelona, Projecte Somiatruites, La Poderosa, Andén 47, Espai LaGranja - Institut Valencià de Cultura

    Unterstützt durch Acción Cultural Española (AC/E)

    Gefördert durch Stadtverwaltung Valencia Acción Cultural, Valencianische Institut für Kultur

Weitere Informationen

Besuchshinweis

Am 29.+30.8. findet eine Audiodeskription statt. Der Audioflyer zur Audiodeskription ist zur Verfügung: Er kann hier angehört und als barrierefreies PDF hier heruntergeladen werden.

Es kommt zu hoher Lautstärke. Gehörschutz liegt kostenfrei im Foyer aus.

Termine Produktion

  • Deutschlandpremiere

    Fr 29.8.

    von 19:00 bis 19:50 HAU2

    Hinweis: Tickets für die Audiodeskription noch verfügbar via access@tanzimaugust.de

    Audiodeskription mit Tastführung (Deutsch)

  • Sa 30.8.

    von 19:00 bis 19:50 HAU2

    Audiodeskription mit Tastführung (Deutsch)

Spielorte

HAU2
Hallesches Ufer 34, 10963 Berlin

Zwei markierte Parkplätze vor dem Haus vorhanden. Barrierefreie Sanitäranlagen vorhanden. Es stehen vier Relaxed Seats in der ersten Reihe des HAU2 zur Verfügung. Auch Tickets für Rollstuhlfahrer*innen und Begleitpersonen sind über das Ticketingsystem buchbar. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an unser Ticketing- & Service-Team unter +49 (0)30 259004-27 oder per E-Mail an
tickets@hebbel-am-ufer.de.

Anreise HAU2 über U Hallesches Tor:

Wenn Sie vom U-Bahnhof Hallesches Tor kommen, müssen Sie ab der Kreuzung Wilhelmstraße / Hallesches Ufer einen Ersatz-Gehweg benutzen, der mit einem Bauzaun von der Fahrbahn abgetrennt ist – der tatsächliche Gehweg ist im Moment gesperrt. Achtung: der Ersatzweg wird auch von Fahrradfaher*innen genutzt. Fußgänger*innen halten sich am besten rechts. Für sehbehinderte oder blinde Besuchende empfehlen wir deshalb aktuell, mit einer Begleitperson ins HAU zu kommen. 

Anreise HAU2 über U Möckernbrücke:

Wenn Sie den U-Bahnhof Möckernbrücke verlassen, bleiben Sie bitte bis zur Kreuzung Hallesches Ufer / Großbeerenstraße auf dem Gehweg auf der Kanalseite – der gegenüberliegende ist aktuell wegen Bauarbeiten gesperrt.