Ursula Gärtner, Siebenbürger Sächsin aus Rumänien, tritt gemeinsam mit einer Computerlinguistin mit KI-Simulationen ihrer Selbst aus verschiedenen Dekaden in Dialog. Dabei werden Erinnerungen und Erwartungen konstruiert und dekonstruiert, wird eine Biografie weiter- und umgeschrieben.
Ursula Gärtner wurde als Kind mit ihrer Familie Anfang der 70er Jahre von der Bundesrepublik Deutschland aus Rumänien “herausgekauft”, als eine von Tausenden Siebenbürger Sächs*innen. Ohne Option auf Rückkehr. In Rumänien waren sie die fremden Deutschen, in Deutschland die irgendwie deutschen Rumän*innen.
Welche Vorstellungen von ihrer Zukunft haben sich eingelöst, welche Erwartungsmuster schreiben sich fort und welche Zukünfte imaginiert sie heute für ihren Sohn, der seinerseits ein Kind erwartet?
Künstliche Intelligenz errechnet aus Mustern der Vergangenheit das Künftige im Jetzt. Gemeinsam mit einer Computerlinguistin tritt die Protagonistin dieser dokumentarischen Arbeit mit Simulationen ihrer Selbst aus verschiedenen Dekaden in Dialog. Das Mädchen von damals spricht heute, 50 Jahre in der Zukunft, als KI mit seinem leiblichen Original über Abschied und Ankunft, Freiheit und Fremdheit. Vor den Augen des Publikums werden Erinnerungen und Erwartungen konstruiert und dekonstruiert, wird eine Biografie weitergeschrieben und umgeschrieben. Im Futur4.