In “UNARMOURED” fragen Clara Furey und drei queere Künstler*innen, wie man die Kontrolle über den eigenen Körper, das eigene Begehren und Vergnügen zurückgewinnen kann. Die Performance zeigt eine freie, emotionale Erotik und will die Sinne von Publikum und Performer*innen stärken.
Wie kann ich mir die Deutungshoheit über meinen Körper, über mein Vergnügen und mein Begehren wieder aneignen? Und wie können wir uns darin begegnen, unsere individuelle Begrenztheit auflösen? Diese Fragen sind Ausgangspunkte von “UNARMOURED”. Darin fordern Clara Furey und ihre drei queeren Kollaborateur*innen das Recht auf eine selbstbestimmte, ausufernde Erotik jenseits normativer Vorstellungen. Wie auch in ihren vorangegangenen Stücken ermöglicht die Choreografin und Performerin Furey einen unmittelbaren, emotionalen Zugang zu ihrer künstlerischen Arbeit und schärft die Sinneswahrnehmungen von Publikum wie Performer*innen.
www.parbleux.com/en/artists-organizations/clara-furey
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Normal 22 / 17 €
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Artist's Note von Clara Furey
"Ich interessiere mich für die Codes, die zwischen und innerhalb verschiedener Kunstformen reisen.
Meine Bewegungspraxis berücksichtigt gleichermaßen Raum und Klang, mit dem Ziel, die sensorische Wahrnehmung von Publikum und Performer*innen zu wecken und ihnen emotionale Unmittelbarkeit sowie direkten Zugang zu ermöglichen.
Ich folge dem Glauben, dass Schönheit nach einem langen mühsamen Prozess erscheinen könnte. Nicht eine Schönheit, die urplötzlich auftaucht, sondern eine, die bereits dort war – unter den Schichten. Ich arbeite oft in minimalistischen Settings, die intime Atmosphären fördern und uns zu einer kontemplativen Haltung einladen. Ich möchte Raum lassen für den kreativen Geist des*der Zuschauer*in. Manchmal entsteht in meiner Arbeit ein tiefes Gefühl von Leere – oder vielmehr eine Erforschung des Konzepts der Leere und der Verbindungen und Dynamiken, die sie füllt. Die Leere wird zu einem Träger von Möglichkeiten und erlaubt vielfältige Kommunikationsformen, die gleichzeitig existieren.
Ich bin im ständigen Dialog mit den anderen Medien und Ko‑Kreator*innen, was mich begeistert.
Letztendlich – zwischen Raum und Klang – schaffe ich Arbeiten, die zugleich wörtlich und abstrakt sind, in denen das Publikum eigene Elemente zusammensetzen kann – und verstehen kann, was es für nötig hält, so wie es ihm passt. Oft finde ich Inspiration in dichter, poetischer Abstraktion und der Fähigkeit, Geschichte zu komprimieren. Durch Improvisationen und ständige Reflexion der grundlegendsten Gesten greife ich oft auf Dauer und Wiederholung ritualisierter Bewegungen zurück.
Ich lege großen Wert darauf, dies nicht als selbstverständlich anzunehmen, denn diese Gesten kommen stets mit einem sich wandelnden Mix aus Bedeutung und Nicht‑Bedeutung. Ich interessiere mich für das, was man „existenzielle Tanz‑Experimente“ nennen könnte, in denen ich Seinszustände erforschen kann – wo wir mystische innere Landschaften erkunden und versuchen, Strahlkraft in umhüllender Dunkelheit zu lokalisieren.
Mich interessieren die verschiedenen Konstellationen des Lauschens, die wir durch physische Praxis und Empathie entwickeln können.
Meine Arbeit ist durchlässig – durchlässig im choreografischen Angebot, durchlässig in dem, was Performer*innen ausstrahlen, und eine Durchlässigkeit, die, so hoffe ich, im energetischen Austausch zwischen uns allen sichtbar und fühlbar wird."
— Clara Furey